sozialpolitik

Samstag, 11. November 2006

Gedanken zur Zeit

Die Uhr tickt, die Zeit vergeht,
für ein gutes Wort ist’s sicher nie zu spät!
Wenn jemand jammert, dass sie davon ihm rennt,
liegt’s wohl am zu viel Wollen oder am Zeitmanagement.

Dass die Zeit vergeht, bedeutet, dass wir leben,
um jeden Morgen frisch vom Schlaf uns zu erheben;
bewusst Minuten und Stunden in vollen Zügen geniessen
und zarte Freude-Pflänzchen entdecken, sobald sie spriessen!

Das Goldene Zeitalter, das allen sorgenfrei zu leben garantiert,
hat seit Urzeiten nur als Wunschtraum in den Köpfen existiert.

Lächle in die Welt und die Welt lächelt zurück:
ein bewährtes Rezept für Zufriedenheit und Glück!

Zeit ist Geld: eine Redensart, so stumpfsinnig wie wahr,
doch ist allmählich auch dem letzten Mohikaner klar:
Glück basiert nur in den seltensten Fällen auf Geld,
doch ist es um den, der keins hat, schlecht bestellt.

Glücklich, wer geschützt behaust und jeden Tag satt,
für sich und andre Zeit nimmt, wenn viel er davon hat.

Lieber nicht aus purer Langeweile einfach die Zeit tot schlagen
und dann über die Schlechtigkeit der Welt jammern und klagen!

Gezeiten bestimmen an der Küste den Rhythmus der Wellen,
sinnlos, sich den Kräften der Natur entgegenzustellen!
Ihre positiven Energien nach Kräften zu unterstützen
kann jedoch ihr und uns allen auf Dauer sehr nützen.

Im Zeitraffer kann man die Welt im Nu vollständig umrunden,
verglichen mit der Ewigkeit leben wir nur ein paar Sekunden!
Niemandem nützt die weitverbreitete Raffgier,
denn alle bleiben nur kurze Zeit hier.

Der Zahn der Zeit nagt bei Gebäuden an Decken und Wänden;
alles wird einst auf dem Müllhaufen der Geschichte enden.

Die Cäsiumuhr ist das genaueste Instrument,
das der Mensch heute zum Zeit Messen kennt:
Sie schwingt pro Sekunde über 9 Milliarden Mal,
eine für mich kaum vorstellbare Grösse und Zahl.

Diese Präzision ist aber offensichtlich von grossem Nutzen,
die Europäer können sie für ihr neues GPS-System einsetzen:
Dabei werden die Messpunkte noch viel zuverlässiger erfasst,
es funktioniert dauernd, nicht nur wenn’s dem US-Militär passt.

Neben der physikalischen gibt’s auch eine psychologische Zeit;
unser Empfinden ist offensichtlich zur Selbsttäuschung bereit:
Wir glauben, es dauere jeweils unheimlich, unsäglich lange,
warten wir auf etwas, das uns aufgeregt macht oder bange.

Seit man vermehrt von Lebensabschnittspartnern spricht,
erhalten dauerhafte Beziehungen ein ganz anderes Gewicht.

Zeitreisende könnten in Zukunft und Vergangenheit pendeln;
was würde sich an dem, wie man miteinander umgeht, ändern?

Jeder wünscht, dass ihm ungemein viel Zeit noch bleibe,
in der er nach der Ausbildung Beruf(e) und Hobbys betreibe.

Doch die Spanne, in der wir als lebendes Ganzes existieren,
kann bekanntlich von Mensch zu Mensch erheblich variieren.

Es ist Zeit, für eine nachhaltige Entwicklung sich zu engagieren,
um nicht die Explosion einer tickenden Zeitbombe zu riskieren.

Gelingt es uns, die Zeichen der Zeit rechtzeitig zu erkennen
und das zu tun, was Vernünftige nötig und sinnvoll nennen?

Das Handeln im Alltag bestimmt, ob glücklich wir sind oder nicht
Mit diesen Dalai Lama-Worten beschliess’ ich mein Gedicht.

Mittwoch, 23. August 2006

Meine politische Utopie vom Herbst 2006

Bush wurde auf den Mond geschossen,
Chirac in einer Pariser Vorstadt verdroschen,
Blair hat man in die Wüste geschickt,
Berlusconi ist an seinen eigenen Lügengespinsten erstickt.
Couchepin hat man ab sofort freigestellt,
Blocher rennt als Dauerasylant rund um die Welt.

Koizumi wurde auf eine kleine Insel verfrachtet,
Micheline Calmy-Rey ist als UNO-Generalsekretärin geachtet;
Putin wurde ins ferne Sibirien verbannt,
Israels Premier Olmert gilt als verschollen, über sein Schicksal ist nicht bekannt.

Alle Gauner in Politik und Wirtschaft wurden von ihren Posten vertrieben,
seitdem werden Ehrlichkeit, Menschenrechte und Umweltschutz gross geschrieben.
Zwar sind keine paradiesischen Zustände angebrochen,
doch halten weltweit Wirtschaftsführer und Politiker, was sie versprochen!

Anstatt ins Militär wir nun überall in Bildung, Soziales und Umweltschutz investiert:
Als Richtschnur dient, was allen Menschen nützt und nicht, was rentiert.
So gehen wir hoffnungsvoll friedlicheren Zeiten entgegen,
wobei alle Staaten grossen Wert auf Zusammenarbeit und Rücksichtnahme legen.

Montag, 10. April 2006

April, April

Der Winter will dieses Jahr - wie es scheint - wirklich nicht enden
und Petrus uns ungewohnte Mengen an Schnee und Kälte senden.

Doch handkehrum konnten wir heuer auch ausgiebig lang-laufen:
noch selten lohnte es sich wie 2006, eine Ausrüstung zu kaufen.

Der Obwaldner Steuer-Skandal ist noch lange nicht ausgestanden,
ja, viel schlimmer, in Appenzell sich bereits Nachahmer fanden.

Die Schweizer scheinen allmählich von allen guten Geistern verlassen:
Muss man denn ein für das ganze Land gültiges Steuergesetz erlassen
und damit gleichzeitig auch die unanständig reichen Ausländer erfassen,
und diese - wie uns andern – Steuern anstatt Trinkgelder zahlen lassen?

Unglaublich, diesen Winter gab es „modebewusste Weiber“,
die zeigten auch bei grösster Kälte die nackte Mitte ihrer Leiber!
Hat die Mode denn heutzutage eine so verdummende Kraft,
dass sie es bei sonst normalen weiblichen Wesen schafft,
alle vernünftigen Verhaltensweisen in den Wind zu schlagen?
Die resultierenden Nierenschäden müssen die Prämienzahler tragen!

Selbst die Amerikaner checkens endlich - nur viel zu spät,
wie schlimm es wirklich um diesen ihren Präsidenten steht.

Bushs einziger Vorteil ist, dass nun fast alle weltweit erkennen,
was die Amis wirklich unter dem verstehen, was sie Freiheit nennen.

Harold Pinter, begnadeter Stückeschreiber von einmaliger Qualität,
hat diese Tatsachen in der Rede beim Erhalt des Nobelpreises erwähnt,
dass die USA seit dem 2. Weltkrieg alle Gaunerregimes unterstützten,
wenn sie ihren mörderischen wirtschaftlichen Interessen nur nützten.

Wegen dem hohen Erdölpreis können, dank Chavez, erstmals seit Jahren,
die Bewohner Südamerikas einigermassen ihre Unabhängigkeit wahren
und trotz der Wühlarbeit des CIA zum ersten Mal wirklich entscheiden,
wer ihr Land lenken soll, und damit totale US-Abhängigkeit vermeiden.

Anfangs Februar wurde in Genf ein wichtiges Übereinkommen erzielt,
das zur Erhaltung der Tropenhölzer hoffentlich eine wichtige Rolle spielt:
rund 60 Länder haben sich zur Schonung der Tropenwälder verpflichtet;
jährlich werden beim Tropenholz-Handel 10 Milliarden $ umgeschichtet.

Leider wächst weltweit nur sehr zaghaft ganz allmählich die Erkenntnis,
dass der Zugang zu sauberem Wasser eigentlich ein Menschenrecht ist.
Doch die neoliberale rein vom Profit gelenkte Wirtschaft ist noch zu stark,
und die meisten Länder in dieser Beziehung leider auch nicht autark.

Trotz viel Negativem gibt es auch viele Lichtblicke rund um die Welt,
und die Hoffnung wächst, die allmächtige Rolle von Macht und Geld
werde - zwar nur in kleinen Schritten - doch weltweit schwächer,
ethisches Verhalten und Umweltschutz aber entsprechend stärker.

Freitag, 17. Februar 2006

Unerhört – wer ist denn da gestört ?

Vor kurzem hat sich ein Völklein der ganz Reichen erbarmt,
obwohl Nationalrat Zisyadis sie vor diesem Schritte gewarnt.
Doch das naive Landvolk liess sich trotz allem erweichen
und setzte für Superreiche ein steuerdegressives Zeichen.

Herr Zisyadis versuchte vor dem Bundesgericht zu verhindern,
dass Superreiche ihre Steuerabgaben noch weiter vermindern.
Herr Blocher, Besitzer eines Schlosses und einer prächtigen Villa,
erwarb nach dem Umzug Residenzen in Singapur, Kairo und Sevilla.

Als er hochbetagt starb, trat er selbstbewusst vor den himmlischen Thron;
doch Gottvater sprach: „Hi, mein lieber Christoph, dich kenne ich schon!
Deine Millionen sind auf Erden sicher in Immobilien und auf den Banken.
Doch in himmlische Gefilde gelangen weder Euros, Dollars noch Franken.

Für deine neoliberale, rücksichtslose Politik kann ich dich nicht loben;
Nur dank meiner Grossmut hab ich dich zu mir in den Himmel gehoben:
im Bundesrat stimmtest du stets für die grössten Umweltverschmutzer,
zur Strafe arbeitest folglich du in Ewigkeit bei uns hier als WC-Putzer!

Und die Moral:
Willst du nicht das gleiche Schicksal wie Herr Blocher erleiden,
musst du mit dir und der Umwelt im Reinen bleiben.

Freitag, 20. Januar 2006

Im Januar….

Willst du ein richtiges Auto für nicht einmal 11 000 Franken,
kaum zu glauben, Renault und den Rumänen zu verdanken;
Logan heisst, wie ich lese, dieser ökonomische Wunderwagen,
willst mehr darüber wissen, musst bei Google nachschlagen.

Viel zu viel Feinstaub belastet seit Anfang Januar die Luft,
Kinder werden krank, viele Leute sind öfters verschnupft.
Das hindert die Umweltsürmel nicht, alles zu torpedieren,
was langfristig zu einer besseren Luftqualität könnte führen,
sobald der Vier-Rad-Mensch ein wenig eingeschränkt wird,
und somit das, was diese unter Freiheit verstehen, tangiert.

«Les chiens et maîtres dangereux vont avoir la vie dure»
und do deför bin au ich jetzt würkli hundertprotzentig defür.
Doch lasst die richtig erzogenen Tiere und anständigen Halter
einander nach Lust und Laune geniessen bis ins hohe Alter.

Obwalden und Merz bringen unser Finanzgefüge ins Wanken
die Superreichen werdens ihnen sicher wohlwollend danken;
doch für die gewöhnlich Sterblichen schaut halt wenig heraus
am Ende löffeln die Stimmbürger selber die Suppe dann aus.

Der Kanton Waadt lockt ausländische Steuerflüchtlinge
durch sehr tiefe Pauschalsteuern und dergleichen Dinge;
doch für die dortigen unteren und mittleren Einkommen
hat die Steuer-Belastung deswegen nicht abgenommen.

Die USA haben für Menschenrechte der andern kein Ohr,
sie rechtfertigen ihre Untaten mit dem Kampf gegen Terror,
sie verschleppen, foltern wie einst im finsteren Mittelalter,
sie finden unter Europas Regierungen gar Steigbügelhalter.

Unser Bundesrat- statt heftigst in Washington zu protestieren
liess von Couchepin und Am-Bush-Menschen sich verführen,
hoffte dafür ein günstiges Freihandelsabkommen zu erlangen,
nun kriegt er kalte Füsse, bevor Verhandlungen angefangen.

Seit einem Monat umrundet Giove A, der Navigations-Satellit
unsere Erde , er führt eine Schweizer Atomuhr an Bord mit:
„Galileo“ als GPS wird uns von der US-Abhängigkeit befreien
und wertvolle technologische Arbeitsplätze europaweit streuen.

Ist ein Chinese lange vor Kolumbus nach Amerika gesegelt,
hat dort mit Indianern Waren- und Kulturaustausch geregelt?
Advokat Liu Gang hat nach eigenen Angaben dafür Beweise,
dass Zheng He zwischen 1405 und 1435 geführt diese Reise.

Frau Baschelet wurde zur ersten Präsidentin Chiles gewählt;
Sie will erreichen, dass Wohlstand das Land zusammenhält:
Reichtum schaffen, ohne die eigene Seele dabei zu verlieren;
die Industrie ausbauen, ohne Luft und Wasser zu verseuchen;
die Ungleichheit vermindern, Benachteiligten Chancen öffnen,
einen Fonds gegen die Wechselfälle des Lebens für alle äufnen.

Der US-amerikanische Traum ist zum Glück ein Auslaufmodell.
Leider verschwinden seine schlimmen Folgen nicht so schnell.
Weltweit können Menschen auf ein anständiges Leben hoffen:
Ob es je dazu kommt, diese Frage ist wenigstens wieder offen.

Freitag, 30. Dezember 2005

Gedanken zum Jahreswechsel

Es ist ein alter Brauch, dass, wenn ein neues Jahr beginnt,
man sich kurz einmal auf sein Handeln und Denken besinnt.
Showbusiness people, Schönheits- und andere Königinnen,
Immane, Pfarrer, Pastoren, Fussballtrainer und Präsidenten
an ein mehr oder weniger geneigtes Publikum sich wenden
und ihm dabei mündlich oder schriftlich ihre Botschaft senden.

Ich möchte als Beobachter heute dazu auch einiges sagen:
über Tatsachen, Meinungen, Freuden, Ärger und Fragen.

Wenn Menschen andere Menschen erniedrigen, beleidigen, bekriegen,
wird Macht- und Grössenwahn stets über menschliches Verhalten siegen.
Denn sobald Menschen das Denken an eine „höhere Instanz“ delegieren,
kann diese sie letztlich zu jeder nur erdenklichen Schandtat auch führen.

Menschen, die den Namen Gottes oder Allahs stets lauthals verkünden
sind oft solche, die zu Hauf Menschen demütigen, morden und schinden.
Bush und Blair, zwei Politiker, nie um fromme Bibel-Sprüche verlegen
gaben vor Jahren schon zu Bombardierungen des Iraks ihren Segen;

Durch Flugzeuge und Truppen als Opfer von rücksichtsloser Befehlsgewalt
starben Hunderttausende von Irakern, doch das lässt diese Heuchler kalt.
Zugleich schüren sie auch weltweit durch ihr unverantwortliches Handeln
Empörung und Fanatismus, züchten Terroristen bei Arabern und andern.

Sie säen Wunden, Verstümmelung, Tod, seelische und körperliche Qualen,
wegen ihrer Macht müssen andere das ausfressen, die Rechnung bezahlen.

Amerika hat ungehindert Saddam bei jeder seiner Schandtaten unterstützt,
solange sein brutales Handeln ihren geostrategischen Zielen hat genützt;

Die USA bildeten während Jahrzehnten in Südamerika Foltererspezialisten aus,
jeden noch so brutalen Diktator unterstützen sie, statteten mit Waffen ihn aus,
solange er nur verhinderte, dass die Menschen in den südlichen Ländern
ihr Schicksal selber in die Hand nahmen um die Spielregeln zu ändern.

Sie haben die Demokratie, die sie unermüdlich gepredigt
skrupellos unterdrückt, die Menschen gebodigt, erniedrigt;

doch geht –anders als gewollt- ihre Saat nun doch langsam auf:
Die Menschen nehmen es heute allmählich nicht mehr in Kauf
von den Reichen und Gringos am Gängelband geführt zu werden:
Sie fordern lautstark soziale Gerechtigkeit, und zwar hier auf Erden.

Erstmals wurde in Bolivien ein Mann als Präsident gewählt,
der zur Mehrheit der Armen, Unterdrückten, Verachteten zählt;
die bange Frage aber, die sich einem besorgniserregend stellt,
-so wie hier auch in allen übrigen Ländern auf der ganzen Welt-:
Wird auch er –wie so viele- durch Macht und Geld korrumpiert
oder verhindern die bisher Mächtigen, dass er in dem Sinn agiert?

Noch immer bestaunt ein Grossteil der Menschen ehrfurchtsvoll die Wissenschaft,
die angeblich streng beweis- und kontrollierbar sogar neues Leben erschafft,
sei’s mit dem Einschleusen wesensfremder Gene in das Erbgut von Pflanzen,
sei’s durch das Klonen menschlicher Stammzellen und weiterer Substanzen:

Sie werden nicht müde überall grossmäulig zu verkünden,
unheilbare Krankheiten würden bald weltweit verschwinden,
wenn die Regierungen ihnen total freies Forschen gewähren,
dank Saatgut-Manipulation könne man alle Hungernden nähren!

In Südkorea wurde Herr Hwang fast als Halbgott betrachtet,
weil er angeblich - von der wissenschaftlichen Elite beobachtet-,
das therapeutische Klonen einen Meilenstein vorwärts gebracht,
bis das Ganze als Fälschung enttarnt wurde, so quasi über Nacht.

Viele eingebildeten Wissenschafter hat er an der Nase herumgeführt,
die bisher unangreifbaren Macher von Science ungewollt desavouiert.

Die ganze fortschrittsgläubige Gemeinde rund um die Welt,
unfreiwillig einen hoffentlich dauerhaften Denkanstoss erhält
sich auch zu überlegen, was denn eigentlich noch zulässig ist,
ob man die Schöpfung nicht lieber dem Grossen Geist überlässt

und sich dafür mit den drängenden Problemen der Welt befasst,
auch wenn den meisten Geldmenschen dies überhaupt nicht passt,
denn viele ihrer Gewinne werden auf dem Buckel der Armen gemacht:
Dies zu ändern versuchte schon mancher, keiner hats bisher fertig gebracht.

Wissenschafter sollten ihr Können gezielt dafür einsetzen,
dass ihre Forschungen der Mehrheit der Menschen nützen.
Sie sollten dabei den gesunden Menschenverstand lassen walten,
denn daran können bei jeder Entscheidung sich weltweit alle halten!

Wir sollten regelmässig das Handeln von uns und anderen hinterfragen
und für echten Fortschritt und Menschlichkeit den vollen Einsatz wagen.
Alles Forschen sollte in Zukunft sich vor allem auch daran messen lassen,
ob es den Menschen und der Umwelt nützt, sonst kann mans vergessen.

Religion, Wissenschaft, ja jedes menschliche Denken und Streben
müssen letztlich stets eine nachvollziehbare Antwort darauf geben.

Seit dem 10. Dezember gilt absolutes Rauchverbot in allen Zügen
so geniess‘ ich das Bahnfahren noch mehr als bisher in vollen Zügen.

Gar alles hat – man sagt es oft leichthin - immer zwei Seiten;
das zeigt sich zum Glück auch bei tragischen Gelegenheiten:

Der Tsunami, der vor einem Jahr die Provinz Aceh zerstörte,
dort erfreulicherweise auch zum Ende des Bürgerkriegs führte.

Und die Moral, vom weisen Dalai Lama verkündet:

Es ist wichtig, dass all unser Handeln darin mündet,
dass wir Mensch und Natur mit Respekt begegnen
und dazu beitragen, dass alle überall in Würde leben,
und zwar unabhängig davon, wer oder was sie sind,
ob, ein Mann, eine Frau, ein Jugendlicher oder ein Kind.

Dienstag, 20. Dezember 2005

Der Bundesrat blochert mit Vollgas ins Verderben

Was schon bei seiner Wahl zu befürchten war
wird nun allmählich bald jedem Schweizer klar:
Blocher hat Kollege Merz sicher in seinem Griff,
er kennt offensichtlich manch wirksamen Kniff,
sodass heutzutage leider in diesem Bundesrat
echter Naturschutz keine Chancen mehr hat!
Die Schweiz verliert damit ihre Vorreiterrolle,
doch das finden die Autofreaks absolut tolle;
FdP und SVP sollten doch sofort fusionieren,
denn wozu noch zwei Parteisekretariate führen?
Wird doch von beiden die gleiche Politik betrieben,
eine Lenkungsabgabe wurde bereits abgeschrieben.
Somit können wir nur noch auf Korrekturen hoffen,
die bei Abstimmungen und Wahlen werden getroffen.

Un die Moral von der Geschicht:
Ich mag diese neoliberalen, rücksichtslosen Rambos nicht.

Es blochert oder löwenbergt

Die Väter von beiden lebten im Kanton Zürich als angesehene Pastoren,
der eine spricht hemdsärmlig, der andere mehr für empfindsamere Ohren.

Der eine bleibt auch als Bundesrat weiterhin effektiv Guru der SVP,
seinem neoliberalen Denken tun alle staatlichen Vorschriften weh;

der andere glaubt als feinfühliger und überzeugter Sozialdemokrat,
dass der Staat den Schutz der Schwachen als Haupt- Aufgabe hat.

Der eine brachte es angeblich dank seiner Tüchtigkeit zum Milliardär,
der andere kommt nicht nur punkto Finanzen etwas bescheidener daher.


„Der Staat hat auch heute noch als zentrale Aufgabe dafür zu sorgen,
dass alle Menschen, Tiere und Pflanzen nicht nur heute, auch morgen
in diesem Lande menschen-, tier- und pflanzengerecht können leben:
Dafür muss es soziale Einrichtungen und Naturschutzgesetze geben.“


„Nein, der Staat hat sich lediglich um Ruhe und Ordnung zu kümmern
und für die Wirtschaft sehr günstige Rahmenbedingungen zu zimmern:
jeder soll selber über Anzahl PS und Tempo auf Strassen entscheiden,
der Bund soll tunlichst jede Lenkung auf diesem Gebiete vermeiden.

Die Natur wollen auch in Zukunft diverse grüne Fanatiker schützen,
doch von mir aus muss diese nur der menschlichen Entfaltung nützen.
Der bisherige Umweltschutz muss nun dem Diktat des Stärkeren weichen,
wir stellen für freie Fahrt auf den Strassen statt auf Schienen die Weichen.

Das Verbandsbeschwerderecht und ähnliche überholte Bremser-Gebilde
müssen verschwinden, es herrsche Freiheit für die Unternehmer-Gilde!
Die wissen nämlich wohl, was gut ist für die Bewohner unserer Schweiz,
denn sie schaffen neue Arbeitsplätze und damit Einkommen allerseits.“


„Mit Empörung stelle leider seit etlichen Jahren ich immer wieder fest,
dass ein Unternehmen ums andere stets aufs Neue Mitarbeiter entlässt
und von den noch Verbleibenden immer grössere Leistungen abverlangt,
sodass heutzutag’ in der Schweiz fast jeder um seinen Arbeitsplatz bangt.

Da muss doch einfach der Staat regulierende Massnahmen treffen,
damit auch ein Arbeitsloser auf ein menschliches Leben kann hoffen.
Dafür benötigt man vor allem Geld von denen, die sehr viel besitzen,
und nicht von Wenig-Verdienern, die vor lauter Existenzangst schwitzen.“

„Ach Quatsch, unserem Staate fehlt heute vor allem das Geld,
weil jeder Simulant und Nichtsnutz gross Unterstützung erhält.

Es sollen doch einfach nicht alle Schweizer wie die Herren leben wollen,
denn seit Jahren schöpft bekanntlich der Staat nicht mehr aus dem Vollen.
Man muss in unserer Gesellschaft wieder klare Unterschiede erkennen
zwischen den Habenichtsen und solchen, die Millionen ihr eigen nennen.

Die nichtsnutzigen, faulen Typen sollen ruhig wieder zittern;
mag unser Reichtum sie neidisch machen, ja sogar erbittern:
Wir haben unser Geld durch unermüdliche Arbeit erworben,
uns reut es für kriminelle Asylanten und arbeitsscheue Horden.

Überall sind Menschen, seit Ostblock und Kommunismus verschwunden,
jetzt nur noch an ein einziges, gottgegebenes Wertesystem gebunden:

Die freie Marktwirtschaft bildet die einzige Ordnung der Gesellschaft,
die eine wirtschaftliche Entwicklung weltweit wieder möglich macht.

Die Zeiten sind vorbei, in denen man ordnerweise Gesetze geschaffen,
welche die Arbeit der Reichen mit progressivem Steuersatz bestrafen!
Denn es lohnt sich für jene dann nicht mehr, ihre Kräfte zu entfalten,
zahlt man so viel für alle Arbeitnehmer sowie für die Kranken und Alten.

Würde man hingegen die Reichen nur noch mit milden Steuern belegen,
so wär’ das im Endeffekt für die ganze Gesellschaft ein riesiger Segen:
Dann würden wir Gutbetuchten grosszügig den Armne im Lande spenden,
sofern sich diese ehrfurchtsvoll, bescheiden und demütig an uns wenden.

Lässt man in der Schweiz die Tüchtigen ungehindert schalten und walten,
dann können sich diese dabei nutzbringend zum Wohle aller entfalten:
Sie investieren in die Industrie, vergrössern so das Bruttosozialprodukt,
das für ein zurechtgestutztes Sozialsystem genug Geld noch ausspuckt.“

Die Swisscom scheffelt seit Jahren ununterbrochen riesige Gewinne:
Da ist es doch gopfridschtutz überhaupt nicht im kapitalistischen Sinne,
dass nebst den privaten Aktienbesitzern auch der Staat noch profitiert,
drum wird ab sofort die Angst vor einem Crash nun tüchtig geschürt

um schnellstmöglich den Bund von diesem Klumpen-Risiko zu befreien
und die Anhänger dieses Staatskaptalismus recht tüchtig zu entzweien.
Und die Moral:

Geniessen Blocher und seine neoliberalen Gehilfen weiterhin freie Fahrt,
dann wird im Sozialen und in Sachen Umwelt halt noch mehr gespart:
Griffiger Umweltschutz und angstfreies menschliches Leben für alle ade,
denn das kümmert diese Typen nicht, ist für sie von gestern nur Schnee!

Donnerstag, 10. November 2005

freude herrscht

es freut mich ausserordentlich, dass ich "per zufall" auf euren blog gestossen bin. selber befinde ich mich zwar noch im basisstudium - darf mich damit also nicht zu euch zählen - trotzdem freut es mich, dass dieses gefäss (dieser verein) existiert. wir (einige bloginteressierte der FHS Soziale Arbeit St. Gallen) sind gerade im Begriff, einen FHS blog auf die beine zu stellen. unter blogzeit haben wir einen provisorischen "übungsblog" ins netz gestellt, in der hoffnung, er werde zum leben erweckt, bis es zu einer definitiven und auch "offiziell abgesegneten" variante kommt.

ich habe mir erlaubt, euren link auf unserer seite zu deponieren.

Dienstag, 8. November 2005

Zugvogel Shandy mit Handy

Dank geschickter Werbung der Pharmaindustrie
herrschte im Herbst Zweinullfünf Grippeangst wie noch nie:

Die ganze Welt schaute wie gebannt auf jeden Vogelzug,
in ständiger Angst, dass dieser die Seuche auch zu ihnen hertrug.

Hühner, Gänse, Enten, Emus und sogar Strausse
liess man fortan monatelang nicht mehr aus dem Hause,

damit sie ja nicht mit einem Zugvogel sich einliessen
und dadurch das Tor zur befürchteten Epidemie aufstiessen.

In einem solchen Zug flog auch Vogel Shandy
ausgerüstet mit einem brandneuen Handy,

wobei er lauthals voller Stolz überall herumprahlte,
dass Roche seine Rechnungen bezahlte,

denn die Firma musste aus Imagegründen damit beginnen,
wegen den unanständig hohen Tamiflu-Gewinnen,

sich etwas ganz Originelles einfallen zu lassen,
damit sich die Leute nicht mit ihrem Geschäftsgebaren befassen,

wobei Roche zugleich den Regierungen Massnahmen vorschlug,
was sich dann beinahe wortwörtlich in deren Erlassen niederschlug.

Nun, Shandy schien glücklich und telefonierte selbst während dem Flug,
er kriegte - ähnlich wie gewisse Menschen – davon niemals genug.

„Hallo, mein lieber Freund Speckstein,“
piepste, nach gewählter Nummer, er in den Hörer hinein.

„Wie geht es dir auf deinem Flug Richtung Süden?
Konntest du zu irgend jemandem Kontakte noch kriegen?“

„Nein, all’ unsere Verwandten haben sie bereits weggesperrt,
seitdem ist selbst der schönste Sonnenschein für sie nichts mehr wert.“

„Und wie steht’s mit deiner sexuellen Aktivität?
Früher warst du damit beschäftigt von früh bis spät

und hast dabei sehr viele Vogelweibchen beglückt;
die waren, soweit ich hörte, von deinem Charme entzückt.“

„Ja, was ist unser Leben ohne Vögelei denn noch wert,
und die Menschen haben sich bisher auch nie darum geschert.

Doch im Oktober sandte uns die Behörde ein SMS,
worin sie uns beschieden, dass es vorüber sei mit dem Spass!

Sie schrieben, wir hätten uns ihren Anweisungen zu fügen,
und müssten uns künftig mit harmlosen Schnäbeleien begnügen.

Die Menschen treibt auch eine schrecklich Angst vor unserem Kot,
sie sehen, wo immer wir auftauchen, sofort nur noch rot!“

„So glaub’ mir, die erlassen in Bälde sogar noch ein Flugverbot,
und wenn das nichts nützt, schiessen sie einfach alle tot!“

sprach Shandy, denn er durchschaute inzwischen das fiese Spiel,
worauf manch ahnungsloser Vogel begreiflicherweise hereinfiel.

Ihm konnten sie jedoch mit ihren Vorschriften gestohlen bleiben,
und von ihm aus noch ein Dutzend weitere SMS schreiben:

Entschlossen schmiss er sein Handy in weitem Bogen von sich,
piepste einer Vögelin: „Hallo Schätzchen, ich liebe dich!“


Und die Moral:


Lass nie dich von einer Nachricht ins Bockshorn jagen
ohne nach der wirklichen Absicht dahinter zu fragen.

alcastella

Verein ehemaliger Studierender der FHS Soziale Arbeit St. Gallen

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