Freitag, 20. Januar 2006

Im Januar….

Willst du ein richtiges Auto für nicht einmal 11 000 Franken,
kaum zu glauben, Renault und den Rumänen zu verdanken;
Logan heisst, wie ich lese, dieser ökonomische Wunderwagen,
willst mehr darüber wissen, musst bei Google nachschlagen.

Viel zu viel Feinstaub belastet seit Anfang Januar die Luft,
Kinder werden krank, viele Leute sind öfters verschnupft.
Das hindert die Umweltsürmel nicht, alles zu torpedieren,
was langfristig zu einer besseren Luftqualität könnte führen,
sobald der Vier-Rad-Mensch ein wenig eingeschränkt wird,
und somit das, was diese unter Freiheit verstehen, tangiert.

«Les chiens et maîtres dangereux vont avoir la vie dure»
und do deför bin au ich jetzt würkli hundertprotzentig defür.
Doch lasst die richtig erzogenen Tiere und anständigen Halter
einander nach Lust und Laune geniessen bis ins hohe Alter.

Obwalden und Merz bringen unser Finanzgefüge ins Wanken
die Superreichen werdens ihnen sicher wohlwollend danken;
doch für die gewöhnlich Sterblichen schaut halt wenig heraus
am Ende löffeln die Stimmbürger selber die Suppe dann aus.

Der Kanton Waadt lockt ausländische Steuerflüchtlinge
durch sehr tiefe Pauschalsteuern und dergleichen Dinge;
doch für die dortigen unteren und mittleren Einkommen
hat die Steuer-Belastung deswegen nicht abgenommen.

Die USA haben für Menschenrechte der andern kein Ohr,
sie rechtfertigen ihre Untaten mit dem Kampf gegen Terror,
sie verschleppen, foltern wie einst im finsteren Mittelalter,
sie finden unter Europas Regierungen gar Steigbügelhalter.

Unser Bundesrat- statt heftigst in Washington zu protestieren
liess von Couchepin und Am-Bush-Menschen sich verführen,
hoffte dafür ein günstiges Freihandelsabkommen zu erlangen,
nun kriegt er kalte Füsse, bevor Verhandlungen angefangen.

Seit einem Monat umrundet Giove A, der Navigations-Satellit
unsere Erde , er führt eine Schweizer Atomuhr an Bord mit:
„Galileo“ als GPS wird uns von der US-Abhängigkeit befreien
und wertvolle technologische Arbeitsplätze europaweit streuen.

Ist ein Chinese lange vor Kolumbus nach Amerika gesegelt,
hat dort mit Indianern Waren- und Kulturaustausch geregelt?
Advokat Liu Gang hat nach eigenen Angaben dafür Beweise,
dass Zheng He zwischen 1405 und 1435 geführt diese Reise.

Frau Baschelet wurde zur ersten Präsidentin Chiles gewählt;
Sie will erreichen, dass Wohlstand das Land zusammenhält:
Reichtum schaffen, ohne die eigene Seele dabei zu verlieren;
die Industrie ausbauen, ohne Luft und Wasser zu verseuchen;
die Ungleichheit vermindern, Benachteiligten Chancen öffnen,
einen Fonds gegen die Wechselfälle des Lebens für alle äufnen.

Der US-amerikanische Traum ist zum Glück ein Auslaufmodell.
Leider verschwinden seine schlimmen Folgen nicht so schnell.
Weltweit können Menschen auf ein anständiges Leben hoffen:
Ob es je dazu kommt, diese Frage ist wenigstens wieder offen.

Donnerstag, 5. Januar 2006

Die Herausforderung des Beendes

Nach etwas über drei Jahren als Sozialarbeiter auf einem städtischen Sozialamt tätig habe ich auf Ende Januar 06 gekündet. Ich freue mich auf meine neue Stelle, welche ich ab Februar 06 antreten werden, hab aber im Moment meine Kopf noch voll beim alten Ort.

Da gibt’s noch tausend kleine Pendenzen zu erledigen, Zeugs was ich immer vor mir her geschoben habe muss noch geklärt, versorgt, besprochen und erledigt werden. Ich habe einen hohen Anspruch an mich, meine Dossiers sauber an meinen Nachfolger zu übergeben, zudem alles so abzuschliessen oder zu bereinigen, damit in der Übergangszeit bis dieser kommt meine Stellvertreter möglichst wenig zu tun haben und nicht zuletzt möchte ich, dass meine Klienten möglichst wenig vom Übergang merken. Ich möchte einfach einen guten Eindruck hinterlassen. Wäre es nicht dumm von mir, eine gute Arbeit zu machen und dann wegen eines unüberlegten, schlecht koordinierten Abschlusses den Ruf zu hinterlassen, meine Fälle nicht im Griff gehabt zu haben oder meinen Klienten falsche oder unmögliche Versprechen gemacht zu haben.

Überhaupt scheint „im Griff haben“ ein Dauerbrenner für mich zu sein. Aber nicht im Sinne von halten können, sondern viel mehr im konträren Sinne von „den Griff loslassen“. Das bringt es nämlich auf den Punkt, es fällt mir unheimlich schwer einzugestehen, dass meine Nachfolger „meine“ Klienten mit der selber Professionalität und Menschlichkeit wie ich behandeln werden. Ich erwisch mich, wie ich versuche in meinen Aktennotizen akribisch einzubauen, wo was wie einzuschätzen ist, welcher Klient etwas mehr Rücksicht braucht, welcher Klient ein Schlitzohr ist. Wenn ich ehrlich zu mir bin, dann muss ist feststellen, dass ich diesen Anspruch nicht gerecht werden kann. Ich muss loslassen, denn mein Nachfolger muss so oder so alle meine Klienten wieder neu kennen lernen, erneut ein Vertrauensverhältnis aufbauen, denn das zwischenmenschliche lässt sich nicht in Worten, in wenigen Sätzen einer Aktennotiz festhalten. Zudem muss ich auch lernen, schnell lernen, dass ich meine „Fälle“ nicht abschliessen kann. Nein nicht die Fälle gehen, sondern ich gehe und es wird mir nicht gelingen alle Fälle auf einmal abzuschliessen. Dieser subtile unbewusste Anspruch muss ich mir schnellstens abschminken, denn ich laufe zunehmen Gefahr vor lauter Dingen die ich noch machen möchte am Schluss wirklich noch einen chaotischen Eindruck zu hinterlassen.

Nun ja, ich hab noch drei Wochen und ich werde Euch gerne nach Abschluss meiner Arbeit auf diesem Sozialamt erzählen wie es gelaufen ist. Ich hoffe doch und bin eigentlich überzeugt, dass es bestimmt gut kommen wird. – In diesem Sinne, bis bald!

Samstag, 31. Dezember 2005

Telepathie: Wahrnehmung von Vorgängen über weite Entfernung oder Übertragung von Gedanken ohne Hilfe der Sinnesorgane

Erlebnisbericht

Ende November 05 arbeitete ich im Keller und konnte dabei meinen Gedanken freien Lauf lassen. Plötzlich erinnerte ich mich an die vor 40 Jahren zurückliegende Militärdienstzeit. Damals war ich 21 Wochen mit vier jungen Offizieren in einer RS am Abverdienen. Wir sahen uns seit jener Dienstzeit nicht mehr. Die gemeinsamen „Freuden und Leiden“ eines Militärdienstes jedoch waren unvergessen. Nun kamen mir die Namen Felix und Ruedi in den Sinn, verbunden mit dem Wunsch, deren heutige Adressen ausfindig zu machen. Wenn möglich sollte sich daraufhin ein Wiedersehen arrangieren lassen, was sicher auch meine Frau freuen würde. Nach wenigen Minuten hatte ich meine Arbeit erledigt, verliess den Keller und überlegte, wie ich nun mein Vorhaben realisieren könnte.
In der Stube empfing mich lächelnd meine Frau und sagte, eben hätte sie mit zwei charmanten Männern telefoniert. Ich würde bestimmt nicht erraten, wer dies hätte sein können. Es fielen mir sofort die Namen Felix und Ruedi ein, denen ich vor wenigen Minuten in Gedanken „begegnet“ war.
Ja, so sei es! Felix und Ruedi hätten sich getroffen und zusammengesetzt, um unseren heutigen Wohnort ausfindig zu machen, auch mit der Absicht, nach so langer Zeit ein ziviles Treffen arrangieren zu können.
Welch unglaubliche Freude und Überraschung für mich! Übrigens, auch die beiden anderen Adressen liessen sich über das Internet aufspüren und so steht eigentlich einem Wiedersehen nichts mehr im Weg.
(Verfasser unbekannt)


Kindliches Vertrauen

Alle Kinder in dem kleinen Dorf in Italien sind in der Schule, nur einer nicht, Peppino. Er steht auf einem Hügel und schaut zum Himmel empor und beobachtet einen roten Punkt, der langsam immer kleiner wird. Es ist sein Luftballon, den er sich von seinem mühsam ersparten Taschengeld gekauft hatte. Am Ballon befestigte er einen kleinen Brief an den Lieben Gott, denn Peppino hat Sorgen: “Lieber Gott, bald bekomme ich ein neues Geschwisterchen. Doch wir sind jetzt schon viele Kinder. Wir sind arm und haben kein Bett und keine Kleidchen mehr. Bitte hilf uns doch!“
Als der Ballon am Himmel verschwunden ist, geht Peppino voller Zuversicht nach Hause und wartet gespannt, was geschehen würde. Vier Tage danach sieht er den Postboten mit einem riesigen Paket zum Haus gehen. Er rennt heim und hört den Vater mit dem Pöstler streiten. „Das Paket gehört nicht uns, wir haben nichts bestellt!“ „ Aber das ist doch eure Adresse. Das Paket gehört euch!“ sagt der Postbote und geht. Als der Vater aber dann das Paket doch zurück schicken will, greift Peppino in grosser Aufregung ein. „So macht es doch endlich auf, dann wissen wir, ob es für uns ist!“ schreit er. Alle sind einverstanden und der Vater öffnet es vorsichtig.
Zum Vorschein kommen Bettzeug und Babysachen, alles, was ein Neugeborenes braucht. Sprachlos und überwältigt steht die ganze Familie um den Küchentisch. „Wer nur mag der Wohltäter sein und weiss um die Sorgen unserer Familie?“ staunt der Vater. Leise schleicht sich Peppino hinaus und steigt auf den Hügel hinauf, wo er den Ballon hat fliegen lassen. „Danke, lieber Gott!“ ruft der zum Himmel hinauf.
(Verfasser unbekannt)

Freitag, 30. Dezember 2005

Gedanken zum Jahreswechsel

Es ist ein alter Brauch, dass, wenn ein neues Jahr beginnt,
man sich kurz einmal auf sein Handeln und Denken besinnt.
Showbusiness people, Schönheits- und andere Königinnen,
Immane, Pfarrer, Pastoren, Fussballtrainer und Präsidenten
an ein mehr oder weniger geneigtes Publikum sich wenden
und ihm dabei mündlich oder schriftlich ihre Botschaft senden.

Ich möchte als Beobachter heute dazu auch einiges sagen:
über Tatsachen, Meinungen, Freuden, Ärger und Fragen.

Wenn Menschen andere Menschen erniedrigen, beleidigen, bekriegen,
wird Macht- und Grössenwahn stets über menschliches Verhalten siegen.
Denn sobald Menschen das Denken an eine „höhere Instanz“ delegieren,
kann diese sie letztlich zu jeder nur erdenklichen Schandtat auch führen.

Menschen, die den Namen Gottes oder Allahs stets lauthals verkünden
sind oft solche, die zu Hauf Menschen demütigen, morden und schinden.
Bush und Blair, zwei Politiker, nie um fromme Bibel-Sprüche verlegen
gaben vor Jahren schon zu Bombardierungen des Iraks ihren Segen;

Durch Flugzeuge und Truppen als Opfer von rücksichtsloser Befehlsgewalt
starben Hunderttausende von Irakern, doch das lässt diese Heuchler kalt.
Zugleich schüren sie auch weltweit durch ihr unverantwortliches Handeln
Empörung und Fanatismus, züchten Terroristen bei Arabern und andern.

Sie säen Wunden, Verstümmelung, Tod, seelische und körperliche Qualen,
wegen ihrer Macht müssen andere das ausfressen, die Rechnung bezahlen.

Amerika hat ungehindert Saddam bei jeder seiner Schandtaten unterstützt,
solange sein brutales Handeln ihren geostrategischen Zielen hat genützt;

Die USA bildeten während Jahrzehnten in Südamerika Foltererspezialisten aus,
jeden noch so brutalen Diktator unterstützen sie, statteten mit Waffen ihn aus,
solange er nur verhinderte, dass die Menschen in den südlichen Ländern
ihr Schicksal selber in die Hand nahmen um die Spielregeln zu ändern.

Sie haben die Demokratie, die sie unermüdlich gepredigt
skrupellos unterdrückt, die Menschen gebodigt, erniedrigt;

doch geht –anders als gewollt- ihre Saat nun doch langsam auf:
Die Menschen nehmen es heute allmählich nicht mehr in Kauf
von den Reichen und Gringos am Gängelband geführt zu werden:
Sie fordern lautstark soziale Gerechtigkeit, und zwar hier auf Erden.

Erstmals wurde in Bolivien ein Mann als Präsident gewählt,
der zur Mehrheit der Armen, Unterdrückten, Verachteten zählt;
die bange Frage aber, die sich einem besorgniserregend stellt,
-so wie hier auch in allen übrigen Ländern auf der ganzen Welt-:
Wird auch er –wie so viele- durch Macht und Geld korrumpiert
oder verhindern die bisher Mächtigen, dass er in dem Sinn agiert?

Noch immer bestaunt ein Grossteil der Menschen ehrfurchtsvoll die Wissenschaft,
die angeblich streng beweis- und kontrollierbar sogar neues Leben erschafft,
sei’s mit dem Einschleusen wesensfremder Gene in das Erbgut von Pflanzen,
sei’s durch das Klonen menschlicher Stammzellen und weiterer Substanzen:

Sie werden nicht müde überall grossmäulig zu verkünden,
unheilbare Krankheiten würden bald weltweit verschwinden,
wenn die Regierungen ihnen total freies Forschen gewähren,
dank Saatgut-Manipulation könne man alle Hungernden nähren!

In Südkorea wurde Herr Hwang fast als Halbgott betrachtet,
weil er angeblich - von der wissenschaftlichen Elite beobachtet-,
das therapeutische Klonen einen Meilenstein vorwärts gebracht,
bis das Ganze als Fälschung enttarnt wurde, so quasi über Nacht.

Viele eingebildeten Wissenschafter hat er an der Nase herumgeführt,
die bisher unangreifbaren Macher von Science ungewollt desavouiert.

Die ganze fortschrittsgläubige Gemeinde rund um die Welt,
unfreiwillig einen hoffentlich dauerhaften Denkanstoss erhält
sich auch zu überlegen, was denn eigentlich noch zulässig ist,
ob man die Schöpfung nicht lieber dem Grossen Geist überlässt

und sich dafür mit den drängenden Problemen der Welt befasst,
auch wenn den meisten Geldmenschen dies überhaupt nicht passt,
denn viele ihrer Gewinne werden auf dem Buckel der Armen gemacht:
Dies zu ändern versuchte schon mancher, keiner hats bisher fertig gebracht.

Wissenschafter sollten ihr Können gezielt dafür einsetzen,
dass ihre Forschungen der Mehrheit der Menschen nützen.
Sie sollten dabei den gesunden Menschenverstand lassen walten,
denn daran können bei jeder Entscheidung sich weltweit alle halten!

Wir sollten regelmässig das Handeln von uns und anderen hinterfragen
und für echten Fortschritt und Menschlichkeit den vollen Einsatz wagen.
Alles Forschen sollte in Zukunft sich vor allem auch daran messen lassen,
ob es den Menschen und der Umwelt nützt, sonst kann mans vergessen.

Religion, Wissenschaft, ja jedes menschliche Denken und Streben
müssen letztlich stets eine nachvollziehbare Antwort darauf geben.

Seit dem 10. Dezember gilt absolutes Rauchverbot in allen Zügen
so geniess‘ ich das Bahnfahren noch mehr als bisher in vollen Zügen.

Gar alles hat – man sagt es oft leichthin - immer zwei Seiten;
das zeigt sich zum Glück auch bei tragischen Gelegenheiten:

Der Tsunami, der vor einem Jahr die Provinz Aceh zerstörte,
dort erfreulicherweise auch zum Ende des Bürgerkriegs führte.

Und die Moral, vom weisen Dalai Lama verkündet:

Es ist wichtig, dass all unser Handeln darin mündet,
dass wir Mensch und Natur mit Respekt begegnen
und dazu beitragen, dass alle überall in Würde leben,
und zwar unabhängig davon, wer oder was sie sind,
ob, ein Mann, eine Frau, ein Jugendlicher oder ein Kind.

Dienstag, 20. Dezember 2005

Der Bundesrat blochert mit Vollgas ins Verderben

Was schon bei seiner Wahl zu befürchten war
wird nun allmählich bald jedem Schweizer klar:
Blocher hat Kollege Merz sicher in seinem Griff,
er kennt offensichtlich manch wirksamen Kniff,
sodass heutzutage leider in diesem Bundesrat
echter Naturschutz keine Chancen mehr hat!
Die Schweiz verliert damit ihre Vorreiterrolle,
doch das finden die Autofreaks absolut tolle;
FdP und SVP sollten doch sofort fusionieren,
denn wozu noch zwei Parteisekretariate führen?
Wird doch von beiden die gleiche Politik betrieben,
eine Lenkungsabgabe wurde bereits abgeschrieben.
Somit können wir nur noch auf Korrekturen hoffen,
die bei Abstimmungen und Wahlen werden getroffen.

Un die Moral von der Geschicht:
Ich mag diese neoliberalen, rücksichtslosen Rambos nicht.

Es blochert oder löwenbergt

Die Väter von beiden lebten im Kanton Zürich als angesehene Pastoren,
der eine spricht hemdsärmlig, der andere mehr für empfindsamere Ohren.

Der eine bleibt auch als Bundesrat weiterhin effektiv Guru der SVP,
seinem neoliberalen Denken tun alle staatlichen Vorschriften weh;

der andere glaubt als feinfühliger und überzeugter Sozialdemokrat,
dass der Staat den Schutz der Schwachen als Haupt- Aufgabe hat.

Der eine brachte es angeblich dank seiner Tüchtigkeit zum Milliardär,
der andere kommt nicht nur punkto Finanzen etwas bescheidener daher.


„Der Staat hat auch heute noch als zentrale Aufgabe dafür zu sorgen,
dass alle Menschen, Tiere und Pflanzen nicht nur heute, auch morgen
in diesem Lande menschen-, tier- und pflanzengerecht können leben:
Dafür muss es soziale Einrichtungen und Naturschutzgesetze geben.“


„Nein, der Staat hat sich lediglich um Ruhe und Ordnung zu kümmern
und für die Wirtschaft sehr günstige Rahmenbedingungen zu zimmern:
jeder soll selber über Anzahl PS und Tempo auf Strassen entscheiden,
der Bund soll tunlichst jede Lenkung auf diesem Gebiete vermeiden.

Die Natur wollen auch in Zukunft diverse grüne Fanatiker schützen,
doch von mir aus muss diese nur der menschlichen Entfaltung nützen.
Der bisherige Umweltschutz muss nun dem Diktat des Stärkeren weichen,
wir stellen für freie Fahrt auf den Strassen statt auf Schienen die Weichen.

Das Verbandsbeschwerderecht und ähnliche überholte Bremser-Gebilde
müssen verschwinden, es herrsche Freiheit für die Unternehmer-Gilde!
Die wissen nämlich wohl, was gut ist für die Bewohner unserer Schweiz,
denn sie schaffen neue Arbeitsplätze und damit Einkommen allerseits.“


„Mit Empörung stelle leider seit etlichen Jahren ich immer wieder fest,
dass ein Unternehmen ums andere stets aufs Neue Mitarbeiter entlässt
und von den noch Verbleibenden immer grössere Leistungen abverlangt,
sodass heutzutag’ in der Schweiz fast jeder um seinen Arbeitsplatz bangt.

Da muss doch einfach der Staat regulierende Massnahmen treffen,
damit auch ein Arbeitsloser auf ein menschliches Leben kann hoffen.
Dafür benötigt man vor allem Geld von denen, die sehr viel besitzen,
und nicht von Wenig-Verdienern, die vor lauter Existenzangst schwitzen.“

„Ach Quatsch, unserem Staate fehlt heute vor allem das Geld,
weil jeder Simulant und Nichtsnutz gross Unterstützung erhält.

Es sollen doch einfach nicht alle Schweizer wie die Herren leben wollen,
denn seit Jahren schöpft bekanntlich der Staat nicht mehr aus dem Vollen.
Man muss in unserer Gesellschaft wieder klare Unterschiede erkennen
zwischen den Habenichtsen und solchen, die Millionen ihr eigen nennen.

Die nichtsnutzigen, faulen Typen sollen ruhig wieder zittern;
mag unser Reichtum sie neidisch machen, ja sogar erbittern:
Wir haben unser Geld durch unermüdliche Arbeit erworben,
uns reut es für kriminelle Asylanten und arbeitsscheue Horden.

Überall sind Menschen, seit Ostblock und Kommunismus verschwunden,
jetzt nur noch an ein einziges, gottgegebenes Wertesystem gebunden:

Die freie Marktwirtschaft bildet die einzige Ordnung der Gesellschaft,
die eine wirtschaftliche Entwicklung weltweit wieder möglich macht.

Die Zeiten sind vorbei, in denen man ordnerweise Gesetze geschaffen,
welche die Arbeit der Reichen mit progressivem Steuersatz bestrafen!
Denn es lohnt sich für jene dann nicht mehr, ihre Kräfte zu entfalten,
zahlt man so viel für alle Arbeitnehmer sowie für die Kranken und Alten.

Würde man hingegen die Reichen nur noch mit milden Steuern belegen,
so wär’ das im Endeffekt für die ganze Gesellschaft ein riesiger Segen:
Dann würden wir Gutbetuchten grosszügig den Armne im Lande spenden,
sofern sich diese ehrfurchtsvoll, bescheiden und demütig an uns wenden.

Lässt man in der Schweiz die Tüchtigen ungehindert schalten und walten,
dann können sich diese dabei nutzbringend zum Wohle aller entfalten:
Sie investieren in die Industrie, vergrössern so das Bruttosozialprodukt,
das für ein zurechtgestutztes Sozialsystem genug Geld noch ausspuckt.“

Die Swisscom scheffelt seit Jahren ununterbrochen riesige Gewinne:
Da ist es doch gopfridschtutz überhaupt nicht im kapitalistischen Sinne,
dass nebst den privaten Aktienbesitzern auch der Staat noch profitiert,
drum wird ab sofort die Angst vor einem Crash nun tüchtig geschürt

um schnellstmöglich den Bund von diesem Klumpen-Risiko zu befreien
und die Anhänger dieses Staatskaptalismus recht tüchtig zu entzweien.
Und die Moral:

Geniessen Blocher und seine neoliberalen Gehilfen weiterhin freie Fahrt,
dann wird im Sozialen und in Sachen Umwelt halt noch mehr gespart:
Griffiger Umweltschutz und angstfreies menschliches Leben für alle ade,
denn das kümmert diese Typen nicht, ist für sie von gestern nur Schnee!

alcastella

Verein ehemaliger Studierender der FHS Soziale Arbeit St. Gallen

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